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Existenzgründung im Einzelhandel

Gründen im Einzelhandel - Ladengeschäft und/oder Online?

Existenzgründungen im Handel sind beliebt. Rund 22 Prozent aller Gründungen in Deutschland sind Existenzgründungen im Handel. Dabei wird zunächst nicht unterschieden, ob es um Gründungen im Einzel- oder Grosshandel geht. Auch die Unterscheidung zwischen Präsenzhandel und Onlinehandel wird hier nicht berücksichtigt.

Betrachtet man die Entwicklung der letzten Jahre im Handel, so lässt sich eindeutig feststellen, dass der Einzelhandel mit Ladengeschäft gegenüber dem Handel im Internet Marktanteile verloren hat. Der Onlinehandel ist immens gewachsen und wächst auch weiterhin. Die Wachstumsraten sinken zwar - nichtsdestotrotz muss gut überlegt sein, welche Art des Handels lohnenswert ist. Unter Umständen kommen auch beide Möglichkeiten – also eine Gründung mit Ladengeschäft und Online-Shop in Frage.

Es viele Produkte, die gerne und häufig im Internet gekauft werden. Dazu zählen beispielsweise Bücher, Elektrogeräte, Artikel der Unterhaltungselektronik und vieles mehr. Wägen Sie gut deshalb gut ab, welche Form des Handels für die von Ihnen geplanten Handelswaren besser geeignet ist. dabei kann die Studie "Digital Facts" der Arbeitsgemeinschaft Online-Forschung e.v. (kurz: AGOF) sehr hilfreich sein. Sie finden diese Studie auf der Seite der AGOF als PDF zum Download.

Sowohl für den Einzelhandel vor Ort als auch für den Einzelhandel im Internet gilt: Wer sich nicht gut gegenüber Mitbewerbern abgrenzt und vor der Gründung die Marktlage recherchiert, hat keine guten Erfolgsaussichten. Bevor Sie sich auf eine Existenzgründung im Handel stürzen, sollten sie grundlegende Informationen über typische Einkaufsorte für Ihre geplanten Produkte, Gewinnspannen für Ihre geplanten Produkte, Konzepte von Mitbewerbern, Abgrenzungsmöglichkeiten von Mitbewerbern und sozio-demografische Daten Ihrer potentiellen Kunden sammeln. Damit können Sie dann grob schätzen, ob sich Ihre Pläne in eine erfolgreiche Existenzgründung im Handel umsetzen lassen.

Zentraler Erfolgsfaktor im Einzelhandel: Der Standort und Franchising

Der Präsenzhandel erfreut sich bei den Existenzgründungen nach wie vor grosser Beliebtheit. Besonders bei Gründerinnen ist die Existenzgründung mit einem Ladengeschäft nach wie vor hoch im Kurs. Dabei kämpfen die meisten Existenzgründer gegen den harten Wettbewerb an. Der Präsenz-Einzelhandel wird häufig stark vonFranchising-Konzepten dominiert. Wer eine wirklich gute Lauflage - beispielsweise im Stadtzentrum anstrebt - ist oft im Hintertreffen, weil Vermieter solcher Objekte lieber auf bewährte und bekannte Konzepte setzen. Insofern muss entschieden werden, ob die Gründung mit einem der bekannten Franchising-Anbieter in Frage kommt oder nicht. Wer eigene Ideen umsetzen will, der muss sich auf Schwierigkeiten bei der Suche nach dem geeigneten Standort machen. Die Eröffnung in Einkaufszentren, Stadtmitte-Nähe und ähnlich guten Lagen bringt meist Schwierigkeiten mit der Suche nach einem Ladengeschäft mit sich.

Der Standort ist bei der Existenzgründung mit einem Ladengeschäft allerdings ein entscheidender Erfolgsfaktor. Viele Gründer/innen vergessen, vorher zu prüfen, ob sich die erwünschte Zielkundengruppe denn auch in ausreichender Zahl in Sichtweite des Ladens aufhält. So ist beispielsweise die Information, dass Käufer von Zubehörartikeln für Haustiere ausgesprochene Freunde von Baumärkten sind, sehr wichtig. Wer Möbel kauft, interessiert sich meist auch für Wohnaccesoires, Käufer/innen von Bioprodukten kaufen Bio-Produkte in der Nähe der alltäglichen Einkaufsstätten - also in der Nähe des Lieblings-Supermarktes und ähnlicher Lokationen. Prüfen Sie also in jedem Fall vor Ihrer Standortwahl, an welchen Orten Sie mit potentiellen Kunden rechnen können und suchen Sie einen Standort in Sichtnähe. Wer sich in Sachen Gewerbemiete nicht gut auskennt, sollte eine Beratung hierfür in Anspruch nehmen. Eine Fehlentscheidung beim Standort kann erhebliche Konsequenzen mit sich bringen - bis hin zum Scheitern.

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Gründen im Einzelhandel: Produktprogramm und Einkauf

Auch das Produktprogramm sollte sorgfältig durchdacht werden. Es muss zum zu erwartenden Publikum passen. Dabei können Sie je nach Standort durchaus Anpassungen des Produktprogramms vornehmen. Wer einen Einzelhandel mit Damenoberbekleidung plant, kann das Produktprogramm dann mehr oder weniger exklusiv gestalten, sich auf mehr oder wenige junge Kundinnen stürzen und so weiter. In jedem Fall empfiehlt es sich, hier flexibel zu sein. Je stärker Sie sich auf ein bestimmtes Produktprogramm im Vorfeld festlegen, desto stärker wird auch die Auswahl des Standortes eingegrenzt und gestaltet sich dementsprechend schwieriger. Das bedeutet nicht, dass Sie keinerlei Planung entwickeln sollten - es bedeutet lediglich, dass Flexibilität in einigen Details die Standortsuche etwas einfacher machen.

Häufig ist auch die Bildung von so genannten Einkaufskooperationen im Einzelhandel von grosser Bedeutung. Im Rahmen einer Einkaufskooperation schliessen sich mehrere Einzelhändler zusammen und kaufen - meist direkt beim Hersteller - dann zu deutlich günstigeren Konditionen ein, als es für jeden einzelnen der Fall wäre. Einkaufskooperation spielen in solchen Geschäftszweigen, in denen die Gewinnspanne eher gering ausfällt, eine erhebliche Rolle.

Software für den Einzelhandel

Warenwirtschaftssysteme, Buchhaltungssysteme und ähnliche Anwendungen gibt es in großer Zahl. Wer will, kann ein solches System einfach auf dem PC betreiben. Bekannte Lösungen für kleinere Gründungen finden sich etwa bei Lexware, WiSo, Sage oder auch Microsoft. Neuere Ansätze verzichten auf den PC und finden sich im Internet. Der Vorteil: Sie müssen keine Aktualisierungen kaufen und Ihre Daten sind immer und überall verfügbar. Das ist praktisch, wenn Sie viel unterwegs sind, wenn es mehrere Läden gibt oder wenn etwa sowohl ein Shop als auch ein Ladengeschäft betrieben werden. Wer sich mit den Systemen nicht auskennt, sollte Rat einholen, denn die Vielzahl der Lösungen ist unübersichtlich und technisch keineswegs einfach. Insbesondere bei solchen Gründungen, bei denen mit einem recht grossen Warenumschlag zu rechnen ist, lohnt sich ein genauer Blick. Für kleinere Gründungen ist es oft weniger problematisch, einfach eine Lösung auszuprobieren und gegebenenfalls später zu wechseln.

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