Unternehmensgründung

Geschäftsidee

Geschäftsidee entwickeln mit Kreativitätstechniken

Zur Entwicklung von Produkt- und Geschäftsideen eignen sich Kreativitätstechniken in Kombination mit logisch orientierten Techniken. Da der kreative Teil unserer Gehirne meist im täglichen Leben unterfordert wird, sollten Sie an dieser Stelle zwei Kreativitätstechniken kennen lernen. Es gibt zahlreiche weitere Kreativitätstechniken und andere Methoden zum Entwickeln von Produkt- und Geschäftsideen. Stellvertretend für viele Kreativitätstechniken stelle ich hier das Brainstorming vor - es gibt aber selbstverständlich auch viele andere Möglichkeiten. Die meisten Gründer und Unternehmer haben ohnehin bereits eine Idee.

Das Brainstorming als Kreativitätstechnik zur Ideenentwicklung

Das Brainstorming ist wohl eine der bekanntesten Kreativitätstechniken. Sie wurde in den 50er Jahren vom Werbefachmann Alexander Osborn entwickelt und erfreut sich nach wie vor grosser Beliebtheit. Das Brainstorming eignet sich sehr gut für Gruppenprozesse und Lösungen eines klar definierten Problems. Auch für Einzelpersonen ist es hervorragend geeignet. Es ist nicht gut geeignet für umfangreiche/komplexe Problemstellungen.

Die Durchführung für Einzelpersonen funktioniert folgendermassen: Benennen Sie die Frage, für die Sie eine Lösung haben möchten. Nehmen Sie sich 15 bis 20 Minuten Zeit und notieren Sie, ausgehend von einem Begriff, Ihre Gedanken ohne bestimmte Reihenfolge oder Bewertung. Quantität geht dabei vor Qualität. Schreiben Sie alles auf, ohne es zu bewerten und zu kritisieren. Am besten verwenden Sie für die Einhaltung des Zeitrahmens einen Küchenwecker.

Beachten Sie bei der Durchführung immer die Regeln: Keine Kritik, Quantität vor Qualität der Ideen, den Ideen freien Lauf lassen.

Die Geschäftsidee prüfen

Die Prüfung einer Geschäftsidee oder Produktidee sollten Sie in jedem Falle vornehmen. Wer keine ordentliche Prüfung vornimmt, der läuft Gefahr, eine Geschäfts- oder Produktidee mit erheblichen Mängeln umzusetzen. Die Prüfung mindert das Risiko des Scheiterns Ihrer Produkt- oder Geschäftsidee schon im Vorfeld. Schwachstellen können mit Hilfe einer eingehenden Prüfung erkannt und dann beseitigt werden. Unter Umständen muss eine Idee nach genauerer Prüfung auch verworfen werden.

Besonders gefährlich zeigt die Einstellung vieler Existenzgründer, die ihre Idee eigentlich nicht prüfen wollen, sondern so fest überzeugt sind, dass ihre Idee "der grosse Hauptgewinn" ist. Versuchen Sie, ehrlich sich selbst gegenüber zu sein. Wenn Sie kaum Kenntnisse oder Erfahrungen in der Einschätzung von marktlichen und anderen Faktoren haben, sollten Sie Ihre Idee lieber bei einem Spezialisten prüfen lassen. Damit ist dann auch die Objektivität besser gewährleistet.

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Die Geschäftsidee: Checkliste

Die folgende - kleine - Checkliste hilft Ihnen dabei, ein paar erste Fragen zur Prüfung Ihrer Idee zu beantworten. Die wenigen Fragen/Kriterien von denen hier die Rede ist, können jedoch in keinem Fall einen eingehenden Ideencheck ersetzen. Als Einstieg ist der kleine Fragenkatalog aber gut zum Abklopfen Ihrer Geschäftsidee geeignet. Die Fragen sollten nicht nur mit einem einfachen Ja oder Nein beantwortet werden. Vielmehr können Sie Punkte vergeben, wie etwa von 0 bis 10 (wobei 10 die Höchstpunktezahl ist). Anhand dieses Bewertungssystems wird schnell klar, an welchen Stellen Sie gegegebenenfalls noch Nachholbedarf haben.

Sind die Kosten pro Stück geringer als die Zahlungsbereitschaft pro Stück der potenziellen Kunden

Zu welchem Zeitpunkt wird die Break-Even-Menge erreicht? (Break-Even: Der Zeitpunkt, ab dem Gewinne erzielt werden)

Haben Sie ausreichende Ressourcen für die Realisierung oder ist eine Finanzierung der Investitionen möglich?

Gibt es möglichst wenige Substitutionsgüter?

Ist die Idee schwer nachahmbar?

Gibt es praktikable Vertriebswege für Ihre Idee?

Haben Sie das Know-How für die Umsetzung?

Ist die rechtliche Machbarkeit einwandfrei?

Bietet Ihr/e Produkt/e hohen Kundennutzen?

Gibt es Markteintrittsbarrieren oder Marktaustrittsbarrieren?

Was sagt Ihr Bauchgefühl zur Produkt- und Geschäftsidee? Können Sie sich vorstellen, sich damit in den kommenden Jahren zu beschäftigen?

Haben Sie das notwendige betriebswirtschaftliche Wissen?

Gibt es weitere - für Sie wichtige - Kriterien?

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