Lieferantenkredit
Lieferantenkredit - Gängige Finanzierung im Handel
Wer eine Existenzgründung im Handel plant, muss ihn kennen: Den Lieferantenkredit. Der Lieferantenkredit ist eine kurzfristige Form der Finanzierung. Er hilft, Warenkäufe zu finanzieren. Mit dem Lieferanten wird beim Lieferantenkredit ein Zahlungsziel vereinbart. Unter einem Zahlungsziel versteht man eine Frist, die ein Lieferant für die Bezahlung einer Rechnung setzt. Diese Frist kann beispielsweise 30 oder 90 Tage betragen.
Finanzierung - Die Themen im Einzelnen
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Wann ist der Lieferantenkredit geeignet?
Der Lieferantenkredit ist neben dem Bankkredit in Deutschland eine weit verbreitete Finanzierungsform. Für den Lieferantenkredit spricht die Möglichkeit, Warenlieferungen in grösserem Umfang zu finanzieren, auch wenn das nötige Kapital für diese Wareneinkäufe nicht vorhanden ist.
Der Lieferantenkredit ist damit flexibel und bequem, da kaum Formalitäten - ausser der Erfüllung des Kaufvertrages - eingehalten werden müssen.
Wer sehr häufig Lieferantenkredite in Anspruch nehmen muss, sollte sich unbedingt über Alternativen informieren und beispielsweise über einen längerfristigen Kredit von seiten Bank nachdenken - dieser ist deutlich günstiger, aber mit mehr Formalitäten verbunden.
So funktioniert der Lieferantenkredit im Detail
Wird die gelieferte Ware vor Ablauf der Frist gezahlt, so kann meist ein so genanntes Skonto abgezogen werden. Das Skonto ist häufig gestaffelt (also x Prozent innerhalb 30 Tage nach Lieferung, x Prozent Skonto bei Bezahlung innerhalb 60 Tage nach Lieferung, usw.). Bei Ausschöpfen der Frist zur Bezahlung der gelieferten Ware verzichtet man auf die Nutzung der Skonti. Dieser Verzicht auf Skonti kann als Kredit aufgefasst werden.
Über die gelieferte Ware kann im Rahmen des Lieferantenkredites ab dem Zeitpunkt der Lieferung trotz der späteren Zahlung frei verfügt werden. Die Ware kann also auch verkauft werden. Diese tatsache führt dann – wenn die Ware innerhalb der Zahlungsfrist verkauft wird – dazu, dass der Umsatz aus den Warenverkäufen genutzt werden kann, um die Rechnung zu begleichen. Üblicherweise sichert sich der Lieferant ab, indem im Kaufvertrag ein so genannter Eigentumsvorbehalt vereinbart wird. Der Lieferant behält sich also das Eigentum an der Ware vor, bis der Rechnungsbetrag vollständig beglichen ist. Der Lieferantenkredit ist eine der teuersten Finanzierungsmöglichkeiten überhaupt. Die Berechnung des Zinses erfolgt mit folgender Formel:
(Skontosatz in % * 365 ) / Zahlungsziel in Tagen – Skontofrist in Tagen = Zins p.a.
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Wie viel kostet der Lieferantenkredit?
Nehmen wir an, Sie hätten einen Vertrag mit einem Zahlungsziel von 30 Tagen vereinbart. Bei einer Zahlung innerhalb von 10 Tagen gewährt der Lieferant 1,5% Skonto. Nach obiger Formel ergibt sich dann, dass der Zinssatz pro jahr 27,37% beträgt. damit ist der Kontokorrentkredit meist kostengünstiger, als der Lieferantenkredit. Wenn die Rechnung nicht innerhalb der Skontofrist beglichen werden kann, ist es sinnvoll, zum letzt möglichen Zeitpunkt zu zahlen. Skontosatz in % = 1,5 Zahlungsziel in Tagen = 30 Skontofrist in Tagen = 10 (1,5 * 365) / (30 – 10) = 27,37 % p.a. Zusammen fassend lässt sich also festhalten, dass der Lieferantenkredit eine der teuersten Finanzierungsformen überhaupt ist. Wer ihn regelmässig in Anspruch nimmt, sollte über eine Umfinanzierung nachdenken und sich beispielsweise über einen Kontokorrentkredit bei der Bank informieren oder eine langfristige Finanzierung in Anspruch nehmen.
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